Dunkelviolette Ständelwurz
Epipactis cardina BENITO AYUSO & HERMOSILLA 1998

Wuchs und Größe :

kräftig, in der Regel nur einen oder 2 Sprosse austreibend, nicht selten auch mehr (3 bis 8); Wuchshöhe (10) 20-50 (-55) cm; sterile Triebe sind häufiger

Stängel:

bei kräftigen Pflanzen kräftig und steif; hellgrün bis (häufiger) violett, manchmal auffallend dunkel, an der Basis oft heller als im Blütenstand (selten auch umgekehrt)

Blätter:

Blütenstand:

Ähre meist dichtblütig, 20 – über 30 (-36) Blüten, bei schwachen Pflanzen lockerer mit weniger Blüten (ab 8 Blüten), allseits orientiert bis einseitswendig, ein Drittel bis deutlich über die Hälfte des Stängels einnehmend;
Spindel im Bereich des Blütenstandes kräftig und hell behaart;

Fruchtknoten und Stiel:

eiförmig, ähnlich wie bei E. atrorubens, leicht behaart, grün, braunrot bis kräftig violett;
Stielchen stets zumindest leicht violett;

schmal lanzettlich, die unteren die Blüten deutlich überragend, bis 4 cm lang und 0,5 cm breit

Blüten:

teils etwas nickend, meist aber waagrecht abstehend; weit geöffnet

Sepalen:

außen und innen grün, m.o.w. stark violett überlaufen, dadurch oft bräunlich;

Petalen:

häufig weniger grünlich als die Sepalen, hell oder dunkel rosa bis violett, auch bräunlich; 8-9 x 3,9-4,3 mm

Hypochil:

3 mm tief, außen weißlich mit Rosa oder Grün; innen mittel- bis dunkelbraun, seltener grünlich, Nektar führend

meist eng als gerade Spalte, gelegentlich breiter und V-förmig

Epichil/Kalli:

relativ klein, stark nach unten gebogen, m.o.w. stumpf herzförmig, 3,8-4,2 x 3,6-4 mm, rot bis braunviolett
2 mehr oder weniger deutliche Kalli

Gynostemium:

Säulchen relativ kurz; Anthere ungestielt, ragt nur wenig über das Klinandrium hinaus;
Narbe rechteckig;
Viscidium groß, weiß, lange funktionsfähig;
der Pollen bleibt lang kompakt;

Blütezeit:

Gebiet:

Bergmassive des mittleren und südlichen Ostspaniens, bisher bekannt aus den Provinzen Teruel, Cuenca, Alicante, Murcia, Jaen und Granada.

Höhe:

900 – über 2000 m

Boden:

tief- oder flachgründig über Kalk, häufig mit Kalkschotter durchsetzter, trockener Untergrund

Exposition:

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Biotoptyp:

unterwuchsarmer, lichter Kiefernwald (Pinus sylvestris); Lichtungen mit spärlicher Vegetation; meist halbschattig, selten schattig, in hohen Lagen auch sonnig (meidet dann aber Südhänge), auch zwischen Gebüsch (v.a. Buchs und Wacholder); selten in Pappelpflanzungen
LOPEZ ESPINOSA & SÁNCHEZ GÓMEZ führen für die Provinz Murcia noch Waldgebiete, besetzt mit Schwarzkiefer und Steineichen, an.