Müllers Waldhyazinthe
Platanthera muelleri
A. BAUM & H. BAUM


 
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Orchideae
Subtribus: Orchidinae

Abb. 1
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert
Blütezeit: A 6 - E 7

Veröffentlicht in:
Journal Europäische Orchideen 49 (1): 133 - 152


Etymologie:
Plathanthera = aus dem Griechischen zusammengesetzt aus platys = groß, platt und anthera = Staubbeutel und bezieht sich auf die Form der Pollinarien
muelleri (Latein): benannt nach dem westfälischen Botaniker Hermann Müller (1829-1883)

Beschreibung:

Schlanke, häufig stattliche Pflanze (25-70 cm hoch) mit langgestrecktem, zylindrischen und lockerblütigem Blütenstand. Meist mit 2 grundständigen, ovalen, glänzenden Blättern. Vom Habitus erinnern die Pflanzen von weitem an Platanthera fornicata, sie unterscheiden sich jedoch deutlich im Blütenaufbau. Während bei dieser die Staubbeutelfächer parallel angeordnet sind, spreizen sie bei Platanthera muelleri leicht unten auseinander, ähnlich wie bei Platanthera chlorantha, jedoch nicht so deutlich und breit. Auch ein auffälliges Merkmal sind die kurz bis mittellangen Pollinarien.

Lebensraum

Warme und kalkreiche Halbtrockenrasen (Mesobrometum) in Flußtälern sowie sonnige, südexponierte, teils mit Büschen bestandene Dämme mit anstehendem Grundwasser unter dem Flußkiesel.


Abb. 2
Augsburg, 29.05.2015
Foto: B. Tenschert

Abb. 3
Augsburg, 02.06.2018
Foto: B. Tenschert

Abb. 4
Augsburg, 02.06.2018
Foto: B. Tenschert

Verwechslungsmöglichkeiten

Platanthera fornicata  und Platanthera bifolia haben parallele Staubbeutelfächer, wobei bifolia kleinere Blüten hat. Platanthera chlorantha weiter auseinander divergierende Antherenfächer.


Abb. 5
Einzelblüten der 4 Platanthera-Arten in Deutschland
Foto: B. Tenschert

Abb. 6
Augsburg, 05.06.2016
Pollinarien von Platanthera muelleri
Foto: B. Tenschert

Verbreitung

Die allgemeine Verbreitung ist bislang nur unzureichend untersucht, da die Art wahrscheinlich hier und da übersehen, bzw. sicher auch fehlinterpretiert wird. Angaben von Hybriden zwischen Platanthera bifolia und chlorantha sollten hinsichtlich P. muelleri kritisch untersucht werden

Verbreitung in Bayern
In Bayern bisher nur von wenigen Standorten am Lech bekannt. Die Art scheint weiter verbreitet zu sein und wurde bisher lediglich mit Platanthera fornicata verwechselt, so dass mit Neufunden und einem weitem Verbreitungsgebiet zu rechnen sein dürfte.

Gefährdung
Derzeit ist keine Gefährdung der Art gegeben, da die bekannten Standorte entweder geschützt sind oder aber auch nicht anderweitig genutzt werden können.


Abb. 7
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 8
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert
Abb. 9
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 10
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert


Abb. 11
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert


Abb. 12
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 13
Augsburg, 02.06.2018
Foto: B. Tenschert

Abb. 14
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 15
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 16
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 17
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 18
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 19
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 20
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 21
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 22
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 23
Augsburg, 19.06.2019
Foto: B. Tenschert

Abb. 24
Augsburg, 02.06.2018
Foto: B. Tenschert

Abb. 25
Augsburg, 19.06.2019
Vergleich: links Platanthera muelleri, rechts Hxbride Platanthera chlorantha x P. fornicata
Foto: B. Tenschert

Abb. 26
Neustadt an der Saale, 16.06.2021
Hybride zwischen Platanthera chlorantha und P. fornicata
Foto: B. Tenschert
Bernd Tenschert
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