Schuberts Ständelwurz
Epipactis schubertiorum BARTOLO, PULVIRENTI & ROBATSCH 1996

Größe und Wuchs :

mittelgroße - große Pflanze, 30-125 cm

Stängel:

mittlere Stärke, meist leicht hin und her gebogen, grün, unten mäßig behaart, oft Gruppen bildend

Blätter:

Niederblätter 1-2, manschettenförmig.
Laubblätter 4-5 (6), bis 12 cm lang und nach Erstbeschreibung 4 cm breit, vermutlich aber z.T. noch breiter, lanzettlich, überhängend bis schräg aufwärts gerichtet, zugespitzt, stark genervt, grün, die untersten am kleinsten, nach oben zu länger werdend, weiter Abstand vom Boden bis zum ersten Laubblatt. Hochblatt 1(-2), bis 9 cm lang und 1,5 cm breit, schmal lanzettlich

Blütenstand:

locker - dicht, nach Erstbeschreibung einseitswendig; bis zu 40 Blüten, diese waagrecht bis hängend; Spindel dicht flaumig behaart

Fruchtknoten und Stiel:

länglich, schmal, schwach behaart, Stiel lang und dünn, selten violett

Blüten:

auffallend klein, weit geöffnet, Knospen kugelig

Sepalen:

außen und innen grün, die Ränder selten rötlich, ca. 7 mm lang, die seitlichen 3 mm breit, das mittlere 4 mm breit

Petalen:

weißlich bis rosa, ca. 6 mm lang und 4 mm breit

Hypochil:

kugelig, außen grün, mehr oder weniger stark rötlich überlaufen, innen grünlich -braunrot, Nektar führend

breit

Epichil/Kalli:

breit herzförmig, weißlich rosa oder weiß, Spitze nur leicht nach unten weisend, am Rand z.T. gezähnt, ca. 4 x 4 mm, in etwa so lang wie breit, mit zwei wenig gegliederten, grünen, roten oder bräunlichen Kalli, die in einem sehr schmalen Mittelkallus übergehen

Gynostemium:

Klinandrium breit, mit gut entwickelter Mittelleiste, Rostellum gut entwickelt, mit voll funktionsfähigem Viscidium, Narbe rechteckig, in der Mitte schwach konkav, Anthere mit kurzem und breitem Filament und stumpfer Spitze, Pollinien kompakt bis körnig, die bei älteren Blüten vom Klinandrium auf die Narbe gelangen können, Staminodien so hoch wie der obere Narbenrand

Blütezeit:

Gebiet:

Südtitalien, bisher nachgewiesen aus den kalabrischen Gebirgen Sila, Serre und Aspromonte, dem Monte Faito, vereinzelten Stellen in Basilikata, dem Foresta Umbra (Gargano-Nationalpark) und dem Naturreservat Bosco di Malabotta auf Nord-Sizilien.

Höhe:

890-1570 m

Boden:

frische Böden mit ausreichend Feuchtigkeit zur Blütezeit über Silikatgesteinen, aber auch Kalk (Mte. Faito)

Exposition:

alle Himmelsrichtungen, von schattig bis halbschattig

Biotoptyp:

lichter Tannen- oder Buchen-Tannenwald sowie Buchen- und Buchenmischwälder