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Kaukasische Ständelwurz
Epipactis purpurata J.E. SMITH ssp. kuenkeleana
( AKAHALKATSI, H. BAUMANN, R. LORENZ & MOSULISHVILI) KREUTZ 2006
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Bas.: *Epipactis viridiflora subsp. kuenkeleana *AKAHALKATSI, H. BAUMANN, R. LORENZ & MOSULISHVILI, Jour. Eur. Orch. 37 (4): 889 - 914. (2005)
Typus: Georgien, Karti, Ghulelebi, Sabaduri 1320 m |
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Abb. 1
Georgien, Kloster Nekresi 03.06.1996
typischer Habitus
Foto: EG |
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Etymologie:
Zum Andenken an Dr. Siegfried Künkele (1931-2004) |
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Wuchs und Größe: |
30-80 cm, oft büschelig, Austrieb blaugrün, violett überlaufen
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Stängel: |
steif, dick, grün, öfters violett überlaufen, unten kahl
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Blätter: |
1-4 unscheinbare scheidige Schuppenblätter, Laubblätter 5-7, fast gleichmäßig spiralförmig am Stängel verteilt, blaugrün, ± violett überlaufen, bogennervig, unterstes Blatt fast rund (3-5 x 1,5-4,5 cm), das 3. Blatt meist am größten, breit eiförmig (5-7 x 2,5-4 cm), länger als das zugehörige Stängelglied, das oberste tragblattartig, (3,5-5,5 x 0,6-1,8 cm), zugespitzt
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Blütenstand: |
zunächst nickend, nach dem Aufblühen langgestreckt, einseitswendig, 10-30 cm lang, Stängel im Bereich des Blütenstandes graufilzig behaart
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Fruchtknoten und Stiel: |
spindelförmig, langgestielt (mit Stiel 15-21 x 4,5-6 mm), grün, deutlich behaart, Stielchen (4-6 mm) selten leicht rötlich, gedreht. Reife Fruchtkapseln abstehend bis schräg nach unten gerichtet
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Tragblätter: |
Die unteren länger als die Blüten (25-40 x 7-14 mm), abstehend, nach oben kleiner werdend.
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Blüten: |
8-50 mittelgroß bis groß, anfangs glockig, später weit geöffnet, abstehend bis leicht nickend, geruchlos bis schwach süßlich riechend; Labellum insgesamt (10-12,5 x 6-7,5 mm)
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Bestäubung |
allogam
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Sepalen: |
(11-15 x 5-7,7 mm), außen grün mit olivbraunem Mittelnerv, meist rotviolett bis schmutzig braunviolett überlaufen, innen hellgrün, leicht gekielt, zugespitzt, seitliche schief eiförmig, mittleres etwas kleiner ; außen an den olivbraunen Rippen leicht behaart
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Petalen: |
(9-12 x 5-7 mm), eiförmig, flach gewölbt, innen und außen weißlich bis grünweißlich, ab Basis und Mittelnerv ± rosarot überlaufen
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Hypochil: |
(5-6,5 x 6-7,5 mm), etwas breiter als lang, napfförmig, Rand weißlichrosa bis rötlich, Boden außen weißlichgrün, innen dunkel rotbraun, glänzend, nektarhaltig
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Durchgang zwischen Hypo- und Epichil: |
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Epichil/Calli: |
4,5-6 x 5,5-7,5 mm, spitz herzförmig, Spitze anfangs vorgestreckt, später zurückgeschlagen, an der Basis und den zwei warzigen Höckern meist kräftig rosarot gefärbt, seltener schwach rötlich, die Färbung greift öfters auch weit auf die weißen seitlichen Ränder und Spitze aus; Höcker in der Mitte oft aufgehellt mit gelblichem oder bräunlichem Fleck, zwischen den Höckern oft auch ein ± deutlicher längsgerichteter, rötlicher, oft auch brauner Wulst |
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Gynostemium: |
Anthere flach eiförmig, vorne stumpf zugespitzt, gelb, kaum über das Klinandrium hinausragend; Narbe spitzwinklig zur Lippe, Viscidium vorhanden, wirksam (allogam)
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Blütezeit: |
je nach Höhenlage A6-M8; nicht blühende Blatttriebe bislang nicht beobachtet |
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Abb. 2
Georgien, Kloster Nekresi 03.06.1996
Foto: HZ |
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Abb. 3
Georgien, Kloster Nekresi 03.06.1996
extrem wenigblütiges Exemplar
Foto: HZ |
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Variabilität:
Die Ausprägung des Blütenstandes, vor allem die Anzahl der Blüten, und die Intensität der Violettfärbung unterliegt einer gewissen Variabilität. |
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Verwechslungsmöglichkeit: Epipactis purpurata subsp. kuenkeleana unterscheidet sich von Epipactis purpurata durch rundliche untere Laubblätter und breit eiförmige mittlere Laubblätter, intensiver gefärbte Blüten, insbesondere durch markante Höcker auf der Epichilbasis, deren kräftig rosarote Färbung die bis auf den Rand des Hypochils ausgreift, von
Epipactis rechingeri durch größere Laubblätter und kürzere Internodien, von
Epipactis bithynica durch violett überlaufene, etwas kleinere Laubblätter, etwas stärkere Behaarung des oberen Stängels und blasser gefärbten Perigonblättern. Epipactis condensata ist meist bereits im Austrieb gelbgrün, besitzt einen hellgrünen, manchmal violett überlaufenen, oben dicht graufilzig behaarten Stängel, grau- bis gelbgrüne, selten violett überlaufene rundliche, tütig an den Stängel angenäherte Laubblätter, Blüten mit grünlichem, manchmal gelblich getöntem Perigon und weißlicher Lippe mit blassrot getönten Epichilhöckern und Hypochilrand. Blütenstand dichter. Besiedelt viel lichtere, trockenere Biotope.
Damit ist Epipactis condensata deutlich von Epipactis purpurata subsp. kuenkeleana mit schmutzig lila bis violett überlaufenem Austrieb, violett überlaufenen, größeren und ausgebreiteteren Laubblättern, geringerer Behaarung des Stängels, insbesondere im Bereich der Infloreszenz, des Fruchtknotens und der Perigonblattaußenseite unterschieden. |
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Abb. 4
Georgien, Kloster Nekresi 03.06.1996
Einzelblüte
Foto: EG |
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Abb. 5
Aserbaidschan Buynus 22.05.1996
austreibende Pflanze, deutlich violett überlaufenl
Foto: EG |
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Abb. 6
Georgien, Kloster Nekresi 03.06.1996
Blütenstandsauschnitt
Foto: EG |
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Verbreitung
Gebiet: |
Kaukasischer Endemit, vom russischen NW-Kaukasus (Tuapse) über Georgien bis nach NE-Aserbaidschan. Die Arealgrenzen sind noch unklar. |
Höhe: |
600 - 1500 m |
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Abb. 7
Georgien, Kloster Nekresi 03.06.1996
Foto: HZ |
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Stand 2009
Verbreitungsgebiet
Kartenquelle: www.mygeo.info |
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Abb. 8
Georgien, Kloster Nekresi 03.06.1996
Lebensraum
Foto: HZ |
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Standort
Boden: |
mineralreiche, griesige bis kiesige, Böden ohne dicke Humusschicht |
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Exposition: |
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Biotoptyp: |
Schattige, unterwuchsarme bis bodenvegetationsfreie Hainbuchen- und Buchenwälder |
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Besonderheiten
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Problematik
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© 2010 AHO Bayern e. V.
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