Kleine Purpur-Ständelwurz
Epipactis minipurpurata HERTEL S. & H. PRESSER 2021

Größe und Wuchs :

kleine bis mittelgroße Pflanzen, (10) 25-35 (bis 45) cm hoch

Stängel:

von geringer Stärke, meist ganz gerade bis leicht gebogen, selten etwas hin und her gebogen, im basalen Teil glatt und etwas bis deutlich violett, weiter oben leicht flaumig behaart und hellgrün

Blätter:

Niederblätter 1-2, manschettenförmig; Laubblätter (2) 3-4 (5), die größten 5-7 cm lang und 1,6-2 (3) cm breit, schmal lanzettlich, spitz, grün, waagerecht orientiert, meist stark sichelförmig gebogen, an den Enden überhängend, gewöhnlich mit leicht gewelltem Rand; Blattscheide grün, bei den unteren Blättern violett; Hochblätter 1, 3,5-6 cm lang und 0,5-2 cm breit, lanzettlich, spitz

Blütenstand:

relativ kurz und locker, 25-40% einnehmend, (3) 9-20 (32) Blüten; Spindel kurz weißlich grau behaart

Fruchtknoten und Stiel:

Fruchtknoten hell olivgrün mit etwas dunkleren Rippen, länglich und schlank, 0,6-0,9 cm lang, Stiel violett

Blüten:

mittelgroß, meist waagrecht abstehend, weit geöffnet

Sepalen:

grün, außen manchmal schmutzig grün, schmal eiförmig, spitz, 8-12 mm lang und 4-5 mm breit

Petalen:

weißlich bis grün, im Zentrum dunkler, seltener in den Randbereichen oder sogar komplett schwach rosa, außen mit grüner Mittelrippe, schmal eiförmig, 8-9 mm lang, 3-5 mm breit

Hypochil:

mittelgroß, längsoval, 3,5-5 mm x 3-4 mm, meist tief, Ränder nach oben weisend mit kurzem, breitem Kragen, außen weißlich, innen rötlich braun, wenig Nektar führend

U-förmig, von mittlerer Breite

Epichil/Kalli:

etwas breiter als das Hypochil, breit eiförmig, die Spitze gewöhnlich nach unten gebogen, 3-4 mm x 3,5-5 mm, weiß mit seitlich ausgebreitetem Rand, Kallus in etwa herzförmig, zartrosa, farblich deutlich abgesetzt, oft nur schwach gegliedert, teilweise mit deutlicher Furche in der Mitte

Gynostemium:

Klinandrium und Rostellum voll entwickelt, Viscidium vorhanden, aber normalerweise schon beim Aufblühen funktionslos, Narbe oval bis rechteckig, Anthere fast sitzend bis sehr kurz gestielt, Pollinien beim Aufblühen oft schon krümelig

Blütezeit:

Gebiet:

nordöstlicher Teil des Monte Pollino, westlich von Terranova di Pollino, nahe dem Picknick-Gebiet Acquatremola

Höhe:

1350-1430 m

Boden:

frische Böden mit ausreichend Feuchtigkeit zur Blütezeit, schattig

Exposition:

im Wesentlichen eben, nord-, ost- bis südostexponiert

Biotoptyp:

unterwuchsarmer oder -freier Buchen-Tannenwald