Futáks Ständelwurz
Epipactis futakii

MERED'A & POTŮČEK (1998)


*Epipactis futakii * MERED'A & POTŮČEK; Preslia 70: 247-258 (1998)

Typus:
Slowakei, Strážovsky vrchy, Trenčianske Teplá, 400-450 m. s. m. 14.7.1996

Syn.:
Epipactis leptochila (GODFERY) GODFERY subsp. futakii (MERED'A & POTŮČEK) K. KREUTZ
Epipactis leptochila (GODFERY) GODFERY var. futakii (MERED'A & POTŮČEK) P. DELFORGE


Abb. 1
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
Foto: SH




Abb. 2
Slowakei, Trenčianske Teplice, 01.08.2003
Foto: SH




Abb. 3
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
Foto: SH
Etymologie:
futakii benannt nach dem slowakischen Botaniker Dr. Ján FUTÁK.

Wuchs und Größe :

mittelgroße Pflanze, (13-) 15-35 (-62) cm, meist einzeln, aber auch manchmal in kleineren Gruppen

Stängel:

mittlere Stärke, meist relativ gerade; grün, im unteren Teil und an den Scheiden der unteren Blätter violett überlaufen

Blätter:

Niederblätter 2-3, manschettenförmig. Laubblätter (2-) 3-5 (-8), eilanzettlich bis lanzettlich, seltener hellgrün bis meist dunkelgrün, von eher waagrecht und schlaff gebogen bis leicht nach oben stehend, am Rand häufig leicht gewellt. Hochblatt 0-1 (-3), wie die anderen gefärbt, bis 7 cm lang und 2 cm breit, waagerecht abstehend bis hängend

Blütenstand:

relativ locker, mehr oder weniger einseitswendig; belegt maximal ein Drittel der Stängellänge, 2 bis 10 (-33) waagerecht abstehende bis leicht hängende Blüten; Spindel dicht flaumig behaart

Fruchtknoten und Stiel:

grün, keulen- bis walzenförmig, Stiel grün, 4-6 mm lang, an der Basis violett getönt, schwach behaart

Tragblätter:

die unteren länger als die Blüten, waagrecht bis schräg nach unten weisend

Blüten:

fast ausschließlich geschlossen, die Sepalen sind an der Spitze verhakt, so dass die Blüten während der Anthese von der Basis her anschwellen und die Petalen zum Teil sichtbar werden, sich aber nicht öffnen; auffallend zweifarbig: basale Hälfte violett, äußere Hälfte grün, auch auf der Außenseite sichtbar

Bestäubung autogam durch Kleistogamie

Sepalen:

grün mit violetter Basis, die seitlichen 9-12 (-13,5) mm lang, 3,5-5 (-6) mm breit

Petalen:

hellgrün mit violetter Basis, 7,5-10 (-11) mm lang, 3,3-5 (-6) mm breit

Hypochil:

sehr tief, rund, innen meist bräunlich violett, außen weißlich, 3,7-4,7 mm breit, Nektar führend

Durchgang zwischen Hypo- und Epichil:

relativ schmal

Epichil/Kalli:

dreieckig 3,5-5,5 x 3-4,3 mm, auffallend schmaler als das Hypochil, am Rand meist schwach gekerbt;
weiße Grundfarbe, Kalli weißlich grün, Seitenkalli mittelgroß, rundlich, leicht warzig, Mittelkallus schwach ausgeprägt

Gynostemium:

voll ausgebildetes breites Klinandrium, Viscidium nur anfangs funktionsfähig; Pollinien teigartig, schwach zerfallend, werden langsam auf den oberen Narbenrand gedrückt

Blütezeit:

A7-E7
Variabilität:

sehr wenig variabel

Verwechslungsmöglichkeiten:

allein aufgrund der Zweifarbigkeit von Perigon und Lippe mit keiner anderen Art zu verwechseln

Verbreitung

Gebiet:

westliche Slowakei (Strážovsky vrchy, Biele Karpaty, Malé Karpaty, Ipel’sko-rimavská brázda, Slovenské rudohorie, Považský Inovec, Revúcka vrchovina und Ostrôžky), Tschechien (Bile Karpaty) (BATOUŠEK) und Ungarn (Pilis)


Höhe:

200 - 500 m



Stand 2010
Verbreitungsgebiet
Kartenquelle: www.mygeo.info

Abb. 4
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
Foto: SH
Standort

Boden:

kalkhaltiger Untergrund

Exposition:

eher ebenere Wuchsorte

Biotoptyp:

frischere Stellen im Buchen- und Hainbuchenwald.

Besonderheiten

Unverwechselbare Art, bei der neben der nahezu 100%igen Kleistogamie die Zweifarbigkeit der Blüten und die Grenze zwischen dem Hellgrün und dem Violett auffällt. Das Epichil wirkt im Vergleich zum Hypochil auffallend klein.
Kleistogame Pflanzen können bei vielen autogamen Epipactis-Arten beobachtet werden. Bei manchen Arten existieren konstant kleistogame Populationen, während andere Populationen in Abhängigkeit von den klimatischen Verhältnissen nur in manchen Jahren kleistogam sind. Ep. futakii ist die einzige Art, die zu fast 100% kleistogam ist. Alle gezeigten, offenen Blüten mussten zum Fotografieren geöffnet werden. Pavol MERED'A konnte sehr selten einzelne offene Blüten beobachten und auch dokumentieren.

Problematik
-


Abb. 5
Slowakei, Trenčianske Teplice, 01.08.2003
Foto: HP

Abb. 6
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
Foto: SH

Abb. 7
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
Foto: SH


Abb. 8
Slowakei, Trenčianske Teplice, 01.08.2003:
verblühendes Exemplar

Foto: HP


Abb. 9
Slowakei, Trenčianske Teplice, 02.07.2000
Foto: SH


Abb. 10
Slowakei, Trenčianske Teplice, 17.07.1999

Foto: WW


Abb. 11
Slowakei, Trenčianska Teplá, 17.07.1999
Foto: HZ

Abb. 12
Slowakei, Trenčianske Teplice 16.07.2004
Foto: EG

Abb. 13
Slowakei, Trenčianska Teplá, 17.07.1999
Foto: HZ

Abb. 14
Slowakei, Trenčianske Teplice, 17.07.1999
Foto: WW


Abb. 15
Slowakei, Trenčianske Teplice, 17.07.1999
Foto: WW


Abb. 16
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
Foto: SH

Abb. 17
Slowakei, Trenčianske Teplice, 02.07.2000
Foto: SH

Abb. 18
Slowakei, Trenčianske Teplice, 01.08.2003
Foto: HP

Abb. 19
Slowakei, Trenčianske Teplice 16.07.2004
Foto: EG

Abb. 20
Slowakei, Trenčianska Teplá, 17.07.1999
Foto: HZ

Abb. 21
Slowakei, Trenčianske Teplice 16.07.2004
Foto: EG

Abb. 22
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
künstlich geöffnete Blüten!
Foto: SH

Abb. 23
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
künstlich geöffnete Blüten!
Foto: SH

Abb. 24
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
künstlich geöffnete Blüten!
Foto: SH

Abb. 25
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
künstlich geöffnete Blüte!
Foto: SH

Abb. 26
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
künstlich geöffnete Blüte!
Foto: SH

Abb. 27
Slowakei, Trenčianske Teplice 16.07.2004
Foto: EG

Abb. 28
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
künstlich geöffnete Blüte!
Foto: SH

Abb. 29
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
künstlich geöffnete Blüte!
Foto: SH

Abb. 30
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
künstlich geöffnete Blüte!
Foto: SH

Abb. 31
Slowakei, Skacany, 16.07.2004
künstlich geöffnete Blüte!
Foto: SH

Abb. 32
Slowakei, Trenčianske Teplice, 01.08.2003;
verblühendes Exemplar
Foto: HP

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