Dégens Ständelwurz
Epipactis degenii
SZENTPÉTERI & MÓNUS 1999


*Epipactis degenii * SZENTPÉTERI & MÓNUS; Jour. Eur. Orch. 31(3) 647 (1999)

Typus:
Griechenland, Thessalien, Olymp, oberhalb Litohoro zwischen Strangos und Barmpa, 250 m NNE Spilia Ithakisiou, 2,5 km NNE Prionia 2000m, (UTM: FK.24.00.58) 07.31.1997, leg. L. J. SZENTPÉTERI & MÓNUS, Herbar Ungarisches Naturhistorisches Museum (BP)

Synonyme:

Epipactis halacsyi subsp. degenii (SZENTPÉTERI & MÓNUS) KREUTZ Kompendium Eur. Orchid. 61 (2004)
Epipactis helleborine (L.) CRANTZ subsp. degenii (SZENTPÉTERI & MÓNUS) KREUTZ, Ber. Arbeitskreis. Heimische Orchid. 24(1): 157. 2007


Etymologie:
In Erinnerung an den ungarischen Botaniker und Balkanforscher Árpád Dégen (1866-1934).


Abb. 1
Griechenland, Olymp 1850 m, 23.07.2001
Foto: EG



Abb. 2
Griechenland, Olymp, 23.07.2001
Foto: EG



Abb. 3
Griechenland, Olymp, 23.07.2001
Foto: EG



Abb. 4
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Biotop
Foto: HP

Größe und Wuchs :

8-30 cm, manchmal vieltriebig.

Stängel:

robust, gerade und grün, nach oben stärker behaart

Blätter:

Niederblätter 1, selten 2, fast rund; Laubblätter (3-) 4-6 (-8) grün, spitz lanzettlich, untere ovaler, Stängel umfassend, schräg nach oben gerichtet, Internodien kürzer als Blattlänge. Oberstes Blatt tragblattartig Länge 20-60 mm Breite (3-) 5-15 (-26) mm

Blütenstand:

locker bis (meistens) kompakt, mehr oder weniger einseitswendig; 3 bis 30 Blüten, Stängel im Bereich des Blütenstandes deutlich kurz behaart

Fruchtknoten und Stiel:

mittellang gestielt, Basis des Stielchens meist rotbraun, selten grün,
Stielchen zuweilen schwach behaart; Fruchtknoten leicht behaart

Tragblätter: länglich lanzettlich zugespitzt, das unterste (3,5-) 5-6 (-10) mm breit, (12-) 15-35 (-54) mm lang; deutlich länger als die Blüten

Blüten:

Blüten voll geöffnet, Knospen kugelig, kurz geschnäbelt

Bestäubung: allogam

Sepalen:

innen meist hellgrün, selten rosa überlaufen, Ränder meist rosa; Außenseite meist rötlich überlaufen bis dunkelrosa, selten grün (wie in der Originalbeschreibung); Farbintensität mit dem Alter der Blüten zunehmend, d.h. untere Blüten deutlich dunkler. Sepalenlänge (8-) 9 (-11,5), Sepalenbreite (4-) 5 (-6) mm

Petalen:

innen und außen meist rosa, innen dunkler als Sepalen (in der Originalbeschreibung weiß). Petalenlänge und –breite (7-) 8 (-9) bzw. (4-) 5-6 mm, d.h. Petalen ebenso  breit wie Sepalen.

Hypochil:

innen meist braun, seltener schmutzig grün, bis 4,5 mm Durchmesser, nektarhaltig; außen grünlichweiß oder leicht rosa

Durchgang zwischen Hypo- und Epichil:

mittel bis schmal

Epichil/Kalli:

herzförmig, zugespitzt, rosa, Spitze zurück gebogen (3,5-) 4 (4,5) mm lang, (4,5) 5 (-6) mm breit, ausgeprägte Kalli rosa bis grünlichbraun, kein Mittelkallus

Gynostemium:

gut entwickeltes Klinandrium und Viscidium, Viscidium funktionell; Pollinien kompakt

Blütezeit:

E7 - A8



Variabilität:

An unbeschatteten Standorten gibt es häufiger Exemplare mit grünem Perigon, sonst meist dunkelrosa.


Verwechslungsmöglichkeit:

Von Epipactis helleborine unterscheidet sie das meist rosa Perigon), die kürzeren Blätter und das meist weniger nach hinten geschlagene Epichil. Da am loc. typ.  auch viele Exemplare mit schlankem Habitus und lockerem Blütenstand gefunden wurden, lassen sich die Pflanzen nicht, wie von KREUTZ (Ber. Arbeitskrs. Heim. Orchid. 24(1) 2007: 157f) vorgeschlagen, als gestauchte Epipactis helleborine interpretieren.

Epipactis degenii ist der Epipactis halacsyi sehr ähnlich. Letztere hat meist einen dichteren Blütenstand, weniger Blätter, die kleiner, breiter und weniger steil nach oben gerichtet sind; die Brakteen sind bei Epipactis halacsyi deutlich kleiner als bei Epipactis degenii. Die Blüten öffnen sich öfter noch weiter, der Übergang Epichil – Hypochil ist breiter, die Pollinien zerfallen bei Epipactis halacsyi schneller.

Verbreitung

Gebiet:

auf ein sehr kleines Gebiet am Südhang des Olymp beschränkt

Höhe:

1600 – 1850 m (Am loc. typ. ist keine Erhebung höher als 1900m; die in der Beschreibung angegeben 2000 m sind offensichtlich falsch).


Stand 2018
Verbreitungsgebiet
Kartenquelle: www.mygeo.info
Standort

Boden:

kalkhaltig, trocken, teils steinig

Exposition:

nach Süden bis Osten geneigt

Biotoptyp:

offener Kiefernwald (Schlangenhautkiefer oder Panzerkiefer Pinus heldreichii = Pinus leucodermis, nicht wie angegeben Pinus nigra), offenes Kalkfels-Grasland

Besonderheiten:

- - -
Problematik:

Die Abbildung in der Beschreibung zeigt eine untypische Pflanze, die vermutlich durch Trockenheit einen besonders gestauchten Wuchs aufwies. In mehreren Jahren, in denen Besuche durch Autoren dieser Seite stattfanden, wurden keine so niederwüchsigen Pflanzen mit solch gedrängten Blättern wie in der Erstbeschreibung gefunden.

Da Epipactis degenii und Epipactis halacsyi nach bisheriger Kenntnis nicht gemeinsam vorkommen und die morphologischen Unterschiede sehr gering sind, könnte Epipactis degenii als regionale Unterart betrachtet werden.

Abb. 5
Griechenland, Olymp 1650 m, 23.07.2001
Biotop mit Schlangenhautkiefer (Pinus heldreichii = Pinus leucodermis)

Foto: EG

Abb. 6
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Biotop - Epipactis atrorubens als Begleitorchidee
Foto: HP

Abb. 7
Griechenland, Olymp, 23.07.2001
Blick in die Umgebung vom Fundort bei 1720 m
Foto: HZ

Abb. 8
Griechenland, Olymp, 1720 - 1850 m, 23.07.2001
Biotop
Foto: HZ

Abb. 9
Griechenland, Olymp, 1720 - 1850 m, 23.07.2001
Biotop
Foto: HZ

Abb. 10
Griechenland, Olymp, 23.07.2001
Blick in die Umgebung vom Fundort bei 1720 m
Foto: HZ

Abb. 11
Griechenland, Olymp, 23.07.2001
Große und kleine Pflanzen, kleine nicht steril
Foto: EG

Abb. 12
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Biotop
Foto: HP

Abb. 13
Griechenland, Olymp, 1720 - 1850 m, 23.07.2001
Foto: HZ

Abb. 14
Griechenland, Olymp, 1720 - 1850 m, 23.07.2001
Foto: HZ

Abb. 15
Griechenland, Olymp 1800 m 23.07.2001
Foto: EG

Abb. 16
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 17
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 18
Griechenland, Olymp, 23.07.2001
Foto: EG

Abb. 19
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 20
Griechenland, Olymp 1700 m 23.07.2001
mit hellem Perigon

Foto: EG

Abb. 21
Griechenland, Olymp, 11.07.2001
Foto: SH

Abb. 22
Griechenland, Olymp, 11.07.2001
Foto: SH

Abb. 23
Griechenland, Karya, 05.07.2015
Foto: SH

Abb. 24
Griechenland, Olymp, 04.07.2015
Foto: SH

Abb. 25
Griechenland, Olymp, 04.07.2015
Foto: SH

Abb. 26
Griechenland, Karya, 05.07.2015
Foto: SH

Abb. 27
Griechenland, Karya, 05.07.2015
Foto: SH

Abb. 28
Griechenland, Karya, 05.07.2015
Foto: SH

Abb. 29
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 30
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 31
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 32
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 33
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 34
Griechenland, Olymp, 23.07.2001
Foto: EG

Abb. 35
Griechenland, Karya, 05.07.2015
Foto: SH

Abb. 36
Griechenland, Olymp, 04.07.2015
Foto: SH

Abb. 37
Griechenland, Karya, 05.07.2015
Foto: SH

Abb. 38
Griechenland, Olymp, 1720 - 1850 m, 23.07.2001
Foto: HZ

Abb. 39
Griechenland, Olymp, 1720 - 1850 m, 23.07.2001
Foto: HZ

Abb. 40
Griechenland, Olymp, 1720 - 1850 m, 23.07.2001
Foto: HZ

Abb. 41
Griechenland, Olymp, 1720 - 1850 m, 23.07.2001
Foto: HZ

Abb. 42
Griechenland, Olymp, 23.07.2001
Foto: EG

Abb. 43
Griechenland, Olymp, 23.07.2001
Foto: EG

Abb. 44
Griechenland, Olymp 1700 m, 23.07.2001
helles Perigon

Foto: EG

Abb. 45
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 46
Griechenland, Olymp, 12.07.2001
Foto: SH

Abb. 47
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 48
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 50
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

Abb. 49
Griechenland, Olymp, Loc. typ., 20.07.2000
Foto: HP

© 2018 AHO Bayern e. V.