Sumpfknabenkraut, Sumpf-Orchis
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Unterfamilie: Orchidoideae Tribus: Orchideae Subtribus: Orchidinae Veröffentlicht in: Icon. pl. rar. 1 (6): Tab. 181. 1787 Lectotypus: |
Chiemgau, 23. 06.2006 typisch lockerer Blütenstand mit prächtigen Blüten Foto: F. Rotter |
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Beschreibung Wer zum ersten Mal ein Sumpfknabenkraut zu Gesicht bekommt, ist nicht nur wegen seiner Seltenheit, sondern auch von seinem Habitus beeindruckt. Durch seine relative Größe (20-50cm), den schlanken Wuchs, den lockeren Blütenstand und die großen Blüten mit der breiten Lippe fällt es gegenüber den anderen Knabenkräutern im Niedermoor oder auf Feuchtwiesen deutlich auf. Die schmalen, rinnig gefalteten, aufrecht stehenden Blätter bilden keine Rosette, sondern verteilen sich am grünen, oben violett angelaufenen Stängel. Die etwa gleich langen Tragblätter stützen den seitlich abstehenden, gedrehten Fruchtknoten, der ein wenig länger ist als der waagrechte bis leicht nach oben weisende stumpfe Sporn. Die beiden seitlichen Sepalen (äußere Blütenblätter) sind, leicht zurückgeschlagen, fast senkrecht nach oben gerichtet, das mittlere bildet mit den Petalen (innere Blütenblätter) einen Helm über der Säule. Die Lippe ist rundlich und mehr oder weniger deutlich gelappt, der Mittellappen vorne nochmals in zwei auseinander strebende, abgerundete Enden geteilt, die an die Schwanzfedern eines Birkhahns erinnern. Das aufgehellte Zentrum der Lippe ist dunkelrot gepunktet bis gestrichelt. Die Blütenfarbe kann sich von fast dunkelviolett über lila und rot bis rosa, sehr selten bis ganz weiß erstrecken. Die Pollinien sind rotbraun bis violett. |
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Bad Feilnbach - Habitus - Foto: U. Grabner |
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Chiemgau, Datum unbekannt Blütenstand Foto: H. Eisenbeiss |
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Verwechslung und Variabilität |
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Chiemgau, 23. 06.2006 Oftmals macht das Sumpfknabenkraut seinem Namen alle Ehre und steht "nassen Fußes" Foto: F. Rotter |
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Bad Feilnbach, 20.06.2009 im Biotop Foto: U. Grabner |
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Lebensraum |
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Bad Feilnbach, 20.06.2009 Biotop Foto: U. Grabner |
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Verbreitung: Europaweit erstreckt sich das Vorkommen sehr lückig von Spanien über Frankreich, die Westschweiz, Südwest- und Nordostdeutschland (Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg) bis Gotland, in einer südlichen Linie über Korsika, Italien, Slowenien, Österreich, Südostbayern, Tschechien bis Ungarn. In Südosteuropa wird es im weiteren Verlauf von Orchis elegans abgelöst. |
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Verbreitung in Bayern/ Gefährdung: |
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Verbreitungskarte im PDF-Format Datenbasis AHO-Bayern und LfU Karte mit Nachweis-Schwerpunkt ab 2021 Datenbasis AHO-Bayern |
Schutz |
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Chiemgau, 08. 06.2011 Foto: F. Rotter |
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Bad Feilnbach, 20.06.2009 Blütenstandsauschnitt Foto: U. Grabner |
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Franz Rotter |
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