Bienen-Ragwurz
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Unterfamilie: Orchidoideae Veröffentlicht in: |
Blütezeit: A 6 - A 7 | |||||||||||||||||||||||||||
Wonsees (Nördl. Frankenalb), 08.06.2009 Foto: Stephan Lang |
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Mit dem Erscheinen der Bienenragwurz wird der Frühsommer auf Bayerns artenreichen Halbtrockenrasen eingeleitet. Trotz ihrer exotischen Blütenpracht ist die „Biene“ im hohen Gras der bunten Blumenwiesen gut getarnt und vermag sich geschickt den Blicken ihres Betrachters zu entziehen. |
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Beschreibung 20-50 cm hohe schlanke Pflanze mit 2-4 bläulichgrünen Rosettenblättern am Grund und stängelbegleitenden kleinen Blättern. Der Blütenstand ist sehr locker und besteht aus 3-10 Blüten. Die Sepalen sind eiförmig-lanzettlich geformt und weiß bis rosa gefärbt. Charakteristisch ist das oft nach hinten umgeschlagene mittlere Sepalum . Die Petalen sind länglich kurz und sehr unauffällig. Die Lippe ist dreilappig ausgeprägt. Die beiden Seitenlappen sind spitz gehöckert und pelzig behaart. Der Mittellappen ist bauchig und besitzt an der Spitze ein nach unten gerichtetes Anhängsel. Das hellbraun gefärbte Basalfeld wird von einer weißumrandeten „Kragenzeichnung“ eingerahmt, die sehr variabel ausfallen kann. Über der Lippe thront ein weit vorgestrecktes Säulchen, dessen Konnektivfortsatz schnabelförmig gebogen ist (Unterscheidungsmerkmal zu allen anderen heimischen Ragwurz-Arten!) |
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Pähl, Hartschimmel, Juni 1970 Foto: H. Eisenbeiss |
Schon bald nach dem Aufblühen kann man beobachten, wie sich die Pollinien aus den Pollenfächern lösen, sich nach unten krümmen und schließlich die Narbe berühren. Dieser Vorgang der obligaten Selbstbestäubung ist für die Bienenragwurz typisch und innerhalb der Gattung Ophrys einmalig. Der Grund dieser Entwicklung könnte ehemals in einem fehlenden Bestäuberinsekt gelegen haben. Seit der Kenntnis dieser Art hat sich in diesem Merkmal nichts geändert. |
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Habitus - Wonsees, 20.06.2010 Foto: Florian Fraaß |
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Verwechslung: |
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Lebensraum |
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Oftmals im hohem Gras wachsend, hier bei Tutzing, 25.06.2010 Foto: U. Grabner |
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Halbtrockenrasen bei Tutzing als Biotop 25.06.2010 Foto: U. Grabner |
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Ammerfeld bei Aschfeld/Eussenheim, 22.8.09 Foto: Wolf-Achim Roland |
Ammerfeld bei Aschfeld/Eussenheim, 14.06.2010 Foto: Wolf-Achim Roland |
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Verbreitung Die am weitesten verbreitet Ophrys-Art Europas. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich ostwärts von Portugal bis nach Georgien, im Norden bis nach England, im Süden bis Nordafrika und Vorderasien. Verbreitungsschwerpunkt ist das mediterrane Südeuropa. |
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Verbreitungskarte im PDF-Format Datenbasis AHO-Bayern und LfU Karte mit Nachweis-Schwerpunkt ab 2021 Datenbasis AHO-Bayern |
Verbreitung in Bayern Gefährdung |
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var. trollii, Bad Windsheim (Mittelfranken), 24.06.2010 Foto: Stephan Lang |
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var. trollii, Bad Windsheim, 24.06.2010 Foto: Stephan Lang |
var. bicolor, Pforzheim (Baden-Württemberg), 09.06.2003 Foto: Katja Grabner |
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Wonsees, 20.06.2010 Foto: Florian Fraaß |
Weilheim, Hardt-Kapelle , Juni 1985 Foto: H. Eisenbeiss |
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Stephan Lang | ||||||||||||||||||||||||||||