Elbe-Ständelwurz
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*Epipactis albensis* H. NOVÁKOVÁ & J. RYDLO, Preslia, Praha 50: 161-171 (1978). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Typus: Tschechien, Böhmen, Střední Polabí, Kreis Nymburk: Auwald "Libický luh", ca. 1,75 km NNO der Bahnstation von Libice nad Cidlinou, Höhe: 190 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Abb. 1 Deutschland, Bayern, Breitengüßbach, 30.07.2023 Foto: Helmut PRESSER |
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Syn.: Epipactis latifolia f. gracilis DAGEFÖRDE ex HEGI, Illustr. Fl. Mitt.-Eur.ed. 1/2 (20): 367 (1909) |
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Etymologie: albensis: bezieht sich auf das Vorkommen der Typuspopulation in den Auwäldern der Elbe |
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Abb. 2 Österreich, Burgenland, Oberwart, 10.08.2006 Foto: UG |
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Abb. 3 Deutschland, Bayern, Breitengüßbach, 30.07.2023 Foto: Stephan LANG |
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Variabilität: Die Wuchshöhe, Anzahl und Größe der Laubblätter kann innerhalb einer Population wie bei allen Epipactis-Arten recht variabel sein. Zum größten Teil sind die Petalen und Lippen weißlich grün gefärbt, selten treten jedoch auch Blüten mit einem Hauch hellrosa, vor allem im Kalli-Bereich des Epichils und den Petalen auf. Auch der Bau der Säule unterliegt im gesamten Verbreitungsgebiet einer gewissen Variabilität, wie die untenstehenden Bilder belegen. Weiterhin sind die Biotope nicht einheitlich charakterisierbar. Zunächst wurde angenommen, dass es sich bei E. albensis um eine ausschließlich Flüsse begleitende Auenwald-Epipactis handelt. Tatsächlich liegt der größte Teil der heute bekannten Vorkommen in solchen, jedoch kann man die Populationen der Edellaubwälder beispielsweise in Österreich, Deutschland und zum Teil in Tschechien nicht dazu zählen. |
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Verwechslungsmöglichkeit: Epipactis fibri (Frankreich entlang der Rhône) ist habituell sehr ähnlich. Die sichtbaren Unterschiede liegen innerhalb der Blüten. Die allermeisten E. fibri besitzen ein blass (gelb-)grünliches Hypochil, ein stark verlängertes Rostellum und keine Rosafärbung in den Petalen und auf dem Epichil. Die Anthere ist im Verhältnis zum Gynostemium kleiner, der untere Narbenrand einteilig gerade bis geteilt und leicht schräg gestellt, besitzt beiderseits ausgeprägte Ecken. Epipactis moravica (Tschechien, Mähren) ebenfalls habituell sehr ähnlich und stellenweise mit E. albensis gemeinsam im Biotop. Das Epichil ist breiter und mehr herzförmig ausgebildet mit herabgebogener Spitze, Viscidium sehr gut entwickelt, zu Beginn der Blütezeit knorpelig und klebrig. Die Petalen sind scheuklappenartig vor das Gynostemium geschlagen und an den Spitzen verklebt, verwehren somit den freien Blick auf die Säule. Epipactis leptochila (Südengland, gemäßigte Zonen Europas von den Pyrenäen bis Kroatien) kommt hauptsächlich in Buchenwäldern über Kalk vor, meidet dauerhafte Bodenfeuchte, besitzt dunklere, derbere, am Rand kaum gewellte Blätter, deutlich kürzere unterste Tragblätter, etwas größere Blüten mit einem flacheren Hypochil, einem sehr breiten U-V-förmigen Durchgang und einem lang und spitz ausgezogenem Epichil mit kaum aufgebogenen Rändern. Epipactis pontica (Türkei, Tschechien, Österreich, Ungarn, Rumänien) besitzt längere Blätter, einen etwas zierlicheren Stängel, weist ein querelliptisches Epichil ohne Spitze und ein gut entwickeltes Viscidium auf. Epipactis tallosii (Mähren, Slowakei, Ungarn) hat größere Blüten mit weißem, herabgebogenem Epichil und ein (unwirksames) Viscidium. |
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Verbreitung
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Verbreitungsgebiet Stand 2023 Kartenquelle: www.mygeo.info |
Abb. 4 Deutschland, Sachsen, Pirna, 11.08.2007 Talsohle mit Bachlauf in Restbestand eines Waldziest-Hainbuchen-Waldes mit nördlicher Hanglage Foto: UG |
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Standort
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Besonderheiten Trotzdem E. albensis eine streng autogame Art ist und ein Genaustausch zwischen verschiedenen Populationen praktisch nicht stattfindet, sind die Unterschiede im gesamten Verbreitungsareal nur von sehr geringem Ausmaß. Die charakteristischen Merkmale wie Habitus, Form der Lippe, Ausbildung des Gynostemiums variieren in einem akzeptablen und überschaubaren Rahmen. Pflanzen aus Brandenburg (Lieberose), die an wenigen Fundorten vorkommen und ein relativ grünes Epichil aufweisen, wurden als subsp. lusatia abgetrennt. |
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Problematik Im bisher bekannten Verbreitungsgebiet verbirgt sich keine nennenswerte Problematik bezüglich dieser Art. Außerhalb des Gebietes hingegen ist die etwas "jüngere" Art E. fibri aus Frankreich der E. albensis nicht nur morphologisch, sondern auch phänologisch und vor allem ökologisch sehr ähnlich. Es existieren kleine (!) morphologische Unterschiede in den Blüten. Ob beide Sippen einen gemeinsamen Ursprung haben, oder Parallelentwicklungen darstellen, ist derzeit noch unklar, letzteres aber wahrscheinlicher. Bemerkenswert ist die große Verbreitungslücke, die sich auch in den letzten Jahren durch Neufunde nicht verkleinern ließ. Bei einem Fund aus Südtirol (HOFFMANN V. Jour. Eur. Orch. 36 (2). 2004) handelt es sich nicht um E. albensis. |
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Abb. 5 Deutschland, Brandenburg, Parlow, 21.08.2009 Buchenwald in Endmoränenlandschaft mit moorigen Stellen Foto: UG |
Abb. 6 Deutschland, Bayern, Breitengüßbach, 30.07.2023 Foto: Helmut PRESSER |
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Abb. 7 Österreich, Burgenland, Oberwart, 13.08.2008 Bachlauf im Buchenwald über Serpentinit und Grünschiefer Foto: UG |
Abb. 8 Tschechien, Mähren, Suchá Loz, 07.08.2008 Foto: UG |
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Abb. 9 Tschechien, Mähren, Suchá Loz, 07.08.2008 wasserführender breiterer Pappelhain inmitten der Felder als Biotop Foto: UG |
Abb. 10 Ungarn, Naturpark Geschriebenstein, Bozsok, 12.08.2008 häufig überfluteter Bereich eines Bachlaufes im Fichtenwald. Weiterhin im Biotop: E. exilis . Foto: UG |
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Abb. 11 Deutschland, Sachsen, Pirna, 09.08.2005 zum Teil siedeln die Pflanzen auch unweit des Straßenrandes, eventuell profitiert E. albensis vom Sprühnebel der vorbeifahrenden Fahrzeuge Foto: UG |
Abb. 12 Deutschland, Brandenburg, Parlow, 06.08.2005 Biotop ist der Überschwemmbereich im seenahen Laubwald Foto: UG |
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Abb. 13 Tschechien, Eger bei der Ortschaft Budyně (Nordböhmen).21.08.1993 Foto: HZ |
Abb. 14 Deutschland, Bayern, Breitengüßbach, 30.07.2023 Foto: Helmut PRESSER |
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Abb. 15 Tschechien, Mähren, Suchá Loz, 07.08.2008 Foto: UG |
Abb. 16 Tschechien, Mähren, Suchá Loz, 07.08.2008 Foto: UG |
Abb. 17 Pflanzen aus Brandenburg (Lieberose), die an wenigen Fundorten vorkommen und ein relativ grünes Epichil aufweisen, wurden als subsp. lusatia abgetrennt. Foto: UG |
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Abb. 18 Deutschland, Brandenburg, Parlow, 06.08.2005 knospige Exemplare Foto: UG |
Abb. 19 Österreich, Burgenland, Oberwart, 13.08.2008 Foto: UG |
Abb.20 |
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Abb. 21 Deutschland, Brandenburg, Parlow, 21.08.2009 kleistogame 4er-Gruppe Foto: UG |
Abb. 22 Österreich, Burgenland, Oberwart, 06.08.2006 hohe Pflanze rechts E. albensis, alle anderen E. nordeniorum Foto: UG |
Abb. 23 Österreich, Burgenland, Oberwart, 10.08.2006 Foto: UG |
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Abb. 25 Österreich, Burgenland, Oberwart, 13.08.2008 Foto: UG |
Abb. 26 Deutschland, Bayern, Breitengüßbach, 30.07.2023 Foto: HP |
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Abb. 27 Deutschland, Brandenburg, Parlow, 06.08.1998 Foto: HP |
Abb. 28 Tschechien, Kleine Eger bei der Ortschaft Poplze (Nordböhmen) 21.08.1993 Foto: HZ |
Abb. 29 Tschechien, Eger bei der Ortschaft Budyně (Nordböhmen).21.08.1993 Foto: HZ |
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Abb. 30 Tschechien, Břeclav (Mähren) 15.08.1993 Foto: WW |
Abb. 31 Deutschland, Sachsen, Pirna, 11.08.2007 Foto: UG |
Abb. 32 Deutschland, Brandenburg, Lieberose, 15.08.2004 blütenmorphologisch abweichende Sippe Foto: HP |
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Abb. 33 Deutschland, Bayern, Breitengüßbach, 30.07.2023 Foto: Stephan LANG |
Abb. 34 Deutschland, Bayern, Breitengüßbach, 30.07.2023 Foto: Stephan LANG |
Abb.35 Deutschland, Bayern, Breitengüßbach, 30.07.2023 Foto: Helmut PRESSER |
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Abb. 36 Tschechien, Mähren, Suchá Loz, 07.08.2008 Foto: UG |
Abb. 37 Ungarn, Naturpark Geschriebenstein, Bozsok, 12.08.2008 Foto: UG |
Abb. 38 Österreich, Burgenland, Oberwart, 13.08.2008 Foto: UG |
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Abb. 39 Deutschland, Brandenburg, Parlow, 21.08.2009 Foto: UG |
Abb. 40 Deutschland, Sachsen, Pirna, 11.08.2007 Foto: UG |
Abb. 41 Deutschland, Brandenburg, Lieberose, 08.08.2005 blütenmorphologisch abweichende Sippe, die mittlerweile als subsp. lusatia abgetrennt wurde. Foto: UG |
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Abb. 42 Tschechien, Hradčovice (Mähren) 07.08.2005 blassrosa Kallus Foto: WW |
Abb. 43 Tschechien, Kleine Eger bei der Ortschaft Poplze (Nordböhmen) 21.08.1993 Foto: HZ |
Abb.44 Tschechien, Brumov, 03.08.2011 - Exemplar mit unewöhnlich viel Rot in der Blütenfärbung Foto: UG |
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Abb. 45 Tschechien, Mikulčice (Mähren) 15.08.1993 Foto: WW |
Abb. 46 Tschechien, Súcha Loz (Mähren) 06.08.2005 Foto: WW |
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Abb. 47 Deutschland, Bayern, Breitengüßbach, 30.07.2023 Foto: Stephan LANG |
Abb. 48 Deutschland, Bayern, Breitengüßbach, 30.07.2023 Foto: Stephan LANG |
Abb. 49 Tschechien, Brumov, 03.08.2011 - Exemplar mit unewöhnlich viel Rot in der Blütenfärbung Foto: UG |
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Abb. 50 Deutschland, Brandenburg, Lieberose, 15.08.2004 blütenmorphologisch abweichende Sippe Foto: HP |
Abb. 51 Deutschland, Brandenburg, Grumsin, 04.08.2007 sehr selten: Population, deren Blüten ein Viscidium aufweisen Foto: J. REINHARDT |
Abb. 52 Deutschland, Brandenburg, Lieberose, 15.08.2004 blütenmorphologisch abweichende Sippe Foto: HP |
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Abb. 53 Deutschland, Sachsen, Pirna, 11.08.2007 Pollinien sind komplett auf der Narbe abgelegt Foto: UG |
Abb. 54 Deutschland, Brandenburg, Parlow, 21.08.2009 Pollinien sind weit über den oberen Narbenrand hinaus geschoben Foto: UG |
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Abb. 55 Österreich, Burgenland, Oberwart, 13.08.2008 Foto: UG |
Abb. 56 Tschechien, Mähren, Suchá Loz, 07.08.2008 Foto: UG |
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Abb. 57 Deutschland, Brandenburg, Lieberose, 08.08.2005 blütenmorphologisch abweichende Sippe, die mittlerweile als subsp. lusatia abgetrennt wurde. Foto: UG |
Abb. 58 Österreich, Burgenland, Oberwart, 13.08.2008 Foto: UG |
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Abb. 59 Deutschland, Brandenburg, Parlow, 28.08.2002 Foto: HP |
Abb. 60 Tschechien, Súcha Loz (Mähren) 06.08.2005 Foto: WW |
Abb. 61 Deutschland, Brandenburg, Parlow, 28.08.2002 Foto: HP |
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Abb. 63 Deutschland, Brandenburg, Grumsin, 04.08.2007 sehr selten: Population, deren Blüten ein Viscidium aufweisen Foto: J. REINHARDT |
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Abb. 64 Tschechien, Mähren, Suchá Loz, 07.08.2008 Foto: UG |
Abb. 65 Tschechien, Mähren, Suchá Loz, 07.08.2008 Foto: UG |
Abb. 66 Tschechien, Mähren, Suchá Loz, 07.08.2008 Foto: UG |
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Abb. 67 Deutschland, Sachsen, Pirna, 11.08.2007 Längsschnitt durch eine Knospe; deutlich gestielte Anthere Foto: UG |
Abb. 68 Österreich, Burgenland, Oberwart, 13.08.2008 Längsschnitt durch eine Knospe; deutlich gestielte Anthere Foto: UG |
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Abb. 69 Deutschland, Sachsen, Pirna, 11.08.2007 Längsschnitt durch eine Knospe; extrem gestielte Anthere, die Pollinien befinden sich bereits im Knospenstadium vor dem Narbenrand Foto: UG |
Abb. 70 Tschechien, Mähren, Suchá Loz, 07.08.2008 Längsschnitt durch das Gynostemium; ungestielte Anthere, die Pollinien befinden in bröseligem Zustand zum großen Teil im Klinandrium Foto: UG |
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